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MONTENEGRINISCH ORTHODOXE KIRCHE
Die Geschichte
Die montenegrinische Orthodoxie gewann ihre Eigenständigkeit im 15. Jahrhundert, als Montenegro eines der wenigen orthodoxen Gebiete auf dem Balkan war, daß noch nicht von den Osmanen erobert worden war. Die Patriarchen von Konstantinopel und Moskau erkannten die Autonomie der Eparchie Cetinje 1455 an. Das Verhältnis von orthodoxer Kirche und Staat war in Montenegro außergewöhnlich, da der Bischof vom 16. bis zum 19. Jahrhundert sowohl die religiösen als auch die weltlichen Angelegenheiten des Landes leitete. Mit der Auflösung des Patriarchats von Pec im Jahr 1766 wurde die montenegrinische Orthodoxie autokephal, da sie keinem anderen Metropolitanverband eingegliedert wurde.
Als Montenegro Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Theokratie unter dem orthodoxen Metropoliten zu einem weltlichen Fürstentum umgewandelt wurde, blieb die montenegrinische Orthodoxie aber Staatskirche. Neben Cetinje wurden bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieg noch weitere Bistümer eingerichtet und ein heiliger Synod der Bischöfe als Leitungsgremium der Kirche gebildet. Eparchien waren Zahumsko-Raska und Pec (letzteres seit 1913) 1918, bei der Vereinigung Montenegros und Serbiens im SHS-Staat (später Jugoslawien) wurde auch die montenegrinische Kirche aufgelöst und der serbisch-orthodoxen Kirche angeschlossen. Die Vereinigung geschah nicht ganz freiwillig. Zumindest der Episkopat war Anhänger der entthronten montenegrinischen Dynastie und hielt wenig von der Vereinigung mit den Serben. Metropolit Mitrofan Ban musste daher unter Androhung von Gewalt gezwungen werden, eine ausserordentliche Versammlung des heiligen Synods der montenegrinischen Kirche einzuberufen, die der Vereinigung mit der serbisch orthodoxen Kirche zustimmte.
Als Montenegro Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Theokratie unter dem orthodoxen Metropoliten zu einem weltlichen Fürstentum umgewandelt wurde, blieb die montenegrinische Orthodoxie aber Staatskirche. Neben Cetinje wurden bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieg noch weitere Bistümer eingerichtet und ein heiliger Synod der Bischöfe als Leitungsgremium der Kirche gebildet. Eparchien waren Zahumsko-Raska und Pec (letzteres seit 1913) 1918, bei der Vereinigung Montenegros und Serbiens im SHS-Staat (später Jugoslawien) wurde auch die montenegrinische Kirche aufgelöst und der serbisch-orthodoxen Kirche angeschlossen.
Die Vereinigung geschah nicht ganz freiwillig. Zumindest der Episkopat war Anhänger der entthronten montenegrinischen Dynastie und hielt wenig von der Vereinigung mit den Serben. Metropolit Mitrofan Ban musste daher unter Androhung von Gewalt gezwungen werden, eine ausserordentliche Versammlung des heiligen Synods der montenegrinischen Kirche einzuberufen, die der Vereinigung mit der serbisch orthodoxen Kirche zustimmte.
Der heilige Synod von Konstantinopel dekredierte am 19. März 1920, daß die autokhephalen Kirchen Serbiens, Montenegros, Karlovac, sowie zwei dalmatinische Bistümer neu zur vereinigten serbischen Kirche zusammengafaßt werden. Am 28. September 1920 wurde der Metropolit Serbiens, Dimitrije Pavlovic, zum ersten Patriarchen der vereinigten serbischen Kirche erhoben.
Nach dem Ende des Kommunismus in Jugoslawien, gab es in Montenegro bald Bestrebungen, die Verbindung zur serbischen Orthodoxie zu lösen und die eigene Kirche wiederzuerrichten. Wie in der Frage der staatlichen Unabhängigkeit, waren die Montenegriner auch in Bezug auf diese kirchliche Angelegenheit gespalten. Der eine Teil will in der serbischen Kirche bleiben,der andere möchte die montenegrinische Autokephalie wiederbeleben.
Im Ereignis einer Bürgerinitiative , der sich tausende Montenegriner angeschlossen hatten, wurde 1993 die montenegrinsch orthodoxe Kirche restauriert. Ihr erstes Oberhaubt war der Metropolit Antonjie Abramovic. Cetinje, die ehemalige Hauptstadt Montenegros, beherbergt derzeit (2006) zwei Kirchenzentralen; in einem Kloster residiert der serbisch orthodoxe Metropolit, in der Kapelle des heiligen Petar von Cetinje sind die Vertreter der montenegrinisch orthodoxen Kirche mit dem Metropoliten Mihailo Dediec an der Spitze. 1998 wurde Mihailo Dediec vom bulgarischen Patriarchen Pimen zum Metropoliten geweiht. Wegen des Wiederstandes der serbischen Orthodoxie registrierte das montenegrinische Innenministerium die wiedererrichtete Kirche erst am 06. Jänner 2000 offiziell als staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft.
Die Hinwendung vieler Montenegriner zur eigenen Kirche hatte nicht zuletzt auch politische Gründe, denn der Metropolit der serbisch orthodoxen Kirche in Cetinje ist ein Anhänger des großserbischen Nationalismus, wie er in den 90er Jahren mehrfach in der Öffentlichkeit bekannte. Demonstrativ hatte ersich in Gesellschaft gezeigt. Der Metropolit verneint ausdrücklich die Existenz der montenegrinischen Nation und Kultur.
Die serbisch orthodoxe Kirche fürchtet auch um ihre Besitztümer in Montenegro. Von insgesamt 650 Kirchen und Klöstern konnte die montenegrinisch orthodoxe Kirche bisher weniger als 50 zurückbekommen.